
Haltungen im Yoga
Die Vielfalt der Yoga-Haltungen: Ein Weg zu Balance und innerer Stärke
Im letzten Artikel ging es um die Asanapraxis, die Körperlichen Übungen im Yoga. Jede Haltung in diesem Übungsysthem hat dabei ihre eigene Qualität: Manche erden und stabilisieren, andere schenken Weite und neue Energie. Wieder andere helfen uns, Altes loszulassen oder eine neue Perspektive zu gewinnen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf sechs grundlegende Haltungsgruppen, die zusammen ein ausgewogenes Übungsprogramm ergeben: Standhaltungen, Vorbeugen, Rückbeugen, Seitbeugen, Drehungen und Umkehrhaltungen
- Standhaltungen – Die Basis für Stabilität
Standhaltungen wie der Krieger (Virabhadrasana) oder der Baum (Vrikshasana) vermitteln Erdung, Kraft und Standfestigkeit. Sie stärken die Bein- und Rumpfmuskulatur, fördern das Gleichgewicht und schärfen das Körperbewusstsein. Gleichzeitig helfen sie dabei, sich geistig zu zentrieren und präsent im Moment zu sein.
- Vorbeugen – Loslassen und nach innen kehren
Vorbeugen wie die Vorwärtsbeuge im Sitzen (Paschimottanasana) oder Uttanasana im Stehen fördern das Loslassen – sowohl körperlich als auch emotional. Sie dehnen vor allem die Rückseite des Körpers, beruhigen das Nervensystem und fördern eine introspektive Haltung, die Aufmerksamkeit wird nach innen gelenkt. Diese Asanas laden dazu ein, innezuhalten und in die Stille zu gehen.
- Rückbeugen – Öffnung und neue Energie
Rückbeugen wie die Kobra (Bhujangasana) oder das Rad (Urdhva Dhanurasana) aktivieren, energetisieren und öffnen den Herzraum. Sie stärken die Rückenmuskulatur, verbessern die Haltung und wirken anregend auf den Kreislauf. Rückbeugen stehen symbolisch für Offenheit und Mut, sich dem Leben mit einem offenen Herzen zuzuwenden.
- Seitbeugen – Raum schaffen im Körper
Seitbeugen wie Parighasana oder Trikonasana schaffen Länge in der Körperflanke, mobilisieren die Wirbelsäule und verbessern die Atemkapazität. Sie fördern die Flexibilität und helfen dabei, körperliche sowie geistige Enge zu lösen. Diese Haltungen vermitteln ein Gefühl von Weite und Leichtigkeit.
- Drehungen – Entgiften und neu ausrichten
Drehhaltungen wie der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) regen die Verdauung an, massieren die inneren Organe und wirken entschlackend. Sie fördern eine gesunde Wirbelsäulenbeweglichkeit und helfen, innere Klarheit zu finden. Drehungen unterstützen auch den Prozess des Loslassens und der inneren Neuorientierung.
- Umkehrhaltungen – Die Welt auf den Kopf stellen
Umkehrhaltungen wie der Schulterstand (Sarvangasana) oder der Handstand (Adho Mukha Vrksasana) fördern die Durchblutung, stimulieren das Lymphsystem und stärken das Vertrauen in den eigenen Körper. Indem sie die Perspektive wortwörtlich umkehren, fördern sie mentale Frische, Achtsamkeit und Konzentration.
Fazit:
Jede Haltung im Yoga hat ihre eigene Qualität und Wirkung. Gemeinsam tragen sie zu einem gesunden, ausbalancierten Körper und einem klaren, ruhigen Geist bei. Die regelmäßige Praxis dieser Haltungsgruppen kann helfen, sich selbst besser kennenzulernen, Kraft zu entwickeln und innerlich in Balance zu kommen – auf der Matte und im Alltag.

