
Verbundenheit – Yoga im Einklang mit dir und der Natur
Im letzten Artikel haben wir uns gefragt: „Was ist eigentlich Yoga?“ – mit all seinen Facetten wie Atmung, Achtsamkeit und Mindset – und haben herausgefunden, dass Yoga mehr ist als körperliche Übungen. Es ist ein Weg zu innerer Klarheit und einem friedlichen Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt. Heute möchte ich diesen Weg weitergehen und zeigen, wie tiefgreifend und heilend Yoga in der Natur wirken kann.
Dort, fernab von Alltagslärm und digitalen Reizen, zeigt sich Yoga in seiner ursprünglichsten Form. Diese Art des Übens bringt mich zurück zu meiner Essenz. Ich werde ruhig, klar und offen. Die Natur erinnert mich daran, dass ich Teil eines größeren Ganzen bin – und dass wahre Achtsamkeit im einfachen Sein liegt.
Inmitten des Waldes, umgeben von Vogelgesang, dem Rascheln der Blätter und dem Duft von Moos, entsteht eine besondere Form der Verbindung – eine stille, tiefgreifende Rückkehr zu uns selbst, unserer waren Natur und zu dem, was uns umgibt.
Meine Yogapraxis im Freien ist ein bewusstes Eintauchen in die Natur. Kein Studiolicht, kein Spiegel, keine Ablenkung – nur ich, mein Atem und der Herzschlag der Erde.
Spüren – Atmen – Wahrnehmen
Barfuß auf weichem Waldboden oder im Moos sitzend beginne ich, meinen Atem zu beobachten. Jeder Atemzug wird tiefer, klarer. Ich spüre, wie die frische Luft meine Lungen füllt, wie mein Körper sich mit jedem Ausatmen entspannt. Der Blick schweift durch das Grün, ich nehme die kleinen Dinge war. Wie der Lichtschein durch die Blätter fällt, eine Bewegung im Gebüsch, oder ein kleines Tier vor meinen Füßen. Ich schließe die Augen und nehme mit allen Sinnen war, was ist. Um mich herum spüre ich den Wind auf meiner Haut und die Wärme des Lichts. Gleichzeitig spüre ich in mich hinein. Und dann ist alles da: das Jetzt, das Sein, die Natur – und ich als Teil davon.
Achtsame Bewegung
Meine Bewegungen werden langsamer, bewusster. Ich höre auf meinen Körper und lasse ihn fließen, nicht in Perfektion, losgelöst von der äußeren Form, sondern in Verbindung. Ich lasse den Körper entscheiden welche Bewegung die Richtige ist, im Einklang mit dem Moment.
Mein Impuls für dich:
Wenn du das nächste Mal Yoga praktizierst, geh hinaus. Finde einen stillen Ort in der Natur, spüre den Boden unter dir, atme tief ein und lass dich tragen. Lass die Natur dein Studio sein. Du brauchst nicht viel – nur dich selbst und die Bereitschaft, dich mit der Welt um dich herum zu verbinden, den Augenblick wahrzunehmen, den Moment genießen. Denn genau dort, im stillen Einklang mit der Natur, beginnt oft die tiefste Verbindung zu dir selbst.
Und falls du gerade nicht die Möglichkeit hast, raus in die Natur zu gehen, dann lade die Natur zu dir ein: Öffne ein Fenster, stelle eine Zimmerpflanze neben deine Matte, zünde eine Kerze mit einem natürlichen Duft an oder spiele leise Naturklänge im Hintergrund. Auch in kleinen Momenten lässt sich die Verbindung zur Erde spüren – manchmal genügt schon ein bewusster Atemzug, um ganz bei dir anzukommen.

